Selbstporträt im Schweben 1

Emmanuelle Rapin
Selbstporträt im Schweben 1
2022

Nadelperforationen auf schwarzem Papier, bestickt mit schwarzem Baumwollgarn und Sulky Holoshimmer Garn von Gunold. 408 x 130.

Wie ein Fresko an der Decke angebracht, muss man den Kopf heben, um den Körper zu sehen. Er kann in alle Richtungen gesehen werden, er hat weder oben noch unten, weder rechts noch links. Er ist orientierungslos. Die Perforationen, die den Körper formen, lassen Licht durch, das die Knotenpunktstickereien, die aus der Büste der Frau hervorgehen, hervorhebt. Diese Perforation wurde von der emblematischen Levitationsszene in Andrej Tarkowskijs (1932-1986) Film Der Spiegel (1975) inspiriert, in der sich Liebe und Tod verbinden. Wenn der Blick die Horizontalität des schwebenden Körpers in eine vertikale Ebene kippt, erkennt der Betrachter eine Himmelfahrt der Jungfrau Maria, wie sie von den italienischen Malern des Manierismus und Barock dargestellt wurde. So befindet sich der Körper in einer Contraposto – Position, ein gebeugtes und das andere angewinkelte Bein deuten auf einen Drang nach oben hin. Die Drapierungen verstärken den Eindruck der Bewegung, indem sie auf der linken Seite wegfliegen. Die Levitation bündelt die Passivität des Aufsteigens und die Dynamik eines Sprungs. Sie ist der Ort, an dem Schwerkraft und Schwerelosigkeit zusammenfließen. Selbstporträt in der Schwebe 1: Der Körper des perforierten Kunstwerks ist seinerseits in Spannung, die erhobenen Arme bilden eine Kurve. Ein Himmelsgewölbe.

€ 18000.-

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